Samstag Nacht in Schwäbisch Hall

Schwäbisch Hall. Beleuchtungsübung und Einsatz für das Schwäbisch Haller THW (Technisches Hilfswerk) in einer Nacht.

Es ist Samstag abend 19.05 Uhr an der Justizvollzugsanstalt im Schwäbisch Haller Osten. Zwei große, blaue Gerätekraftwagen des Technischen Hilfswerks (THW) beziehen Position vor der großen grauen Betonmauer. Nahezu lautlos fährt kurz darauf an einem der beiden LKW ein luftgetriebener Lichtmast viele Meter in die Höhe und die fahrzeugeigene Notstromanlage läuft an. Die vier Hochleistungsscheinwerfer am Kopf des Mastes brauchen ein paar Minuten, bis sie ihre volle Helligkeit erreicht haben. An der nun beleuchteten Einsatzstelle beginnen Helfer des technischen Zuges aus Schwäbisch Hall armdicke Stromkabel zu verlegen und weitere Lichtmasten entlang der dunklen Mauer aufzustellen. Abspannseile werden im Boden verankert und Stück für Stück wird die lange, kahle Mauer entlang der Nordseite der JVA in helles Flutlicht getaucht. Immer wieder laufen Helfer an die Fahrzeuge und den Anhänger um weitere Beleuchtungsmittel und Stromkabel abzuladen. Über 250 Meter Stromkabel werden an verschiedene Energieverteiler verlegt, um die elektrische Energie aus dem Fahrzeuggenerator an die Scheinwerfer zu bringen.

Zum Glück für alle Beteiligten kein ernsthafter Stromausfall, sondern eine reine Übung des THW Schwäbisch Hall. Der Ortsverband ist auf die Beleuchtung von größeren Einsatzstellen spezialisiert und verfügt über die nötige Ausrüstung um große Flächen effektiv zu beleuchten. Neben konventionellen Halogenstrahlern kamen auch die im letzten Jahr neu beschafften LED Beleuchtungsgeräte zum Einsatz. Die beiden Leuchtbalone werden mehrere Meter über dem Boden aufgestellt und von innen mit unzähligen LED´s beleuchtet. So entsteht ein angenehmes, blendfreies Licht und der geringe Stromverbrauch ermöglicht es, mehrere dieser sogenannten Powermoons an nur eine Steckdose anzuschließen. Um 21.00 Uhr wird der Stromerzeuger ausgeschaltet und die Dunkelheit kehrt zurück an die Einsatzstelle.

Als die Helfer einige Zeit später die Einsatzfahrzeuge in ihre Fahrzeughalle parken, ahnt noch niemand der 15 Helfer, dass wenige Stunden später um 03.50 Uhr ein richtiger Einsatzalarm die Freiwilligen aus dem Schlaf reist. Nach dem Brand in dem Asylbewerberheim im Steinbeisweg mussten Feldbetten für die Notunterkunft der gut 40 Bewohner bereitgestellt und aufgebaut werden. Zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz wurden die Notbetten in einer Turnhalle montiert und den betroffenen Bewohnern zusammen mit Decken zur Verfügung gestellt. Um 05.00 Uhr konnten die THW Kräfte wieder abrücken und ihren verdienten Schlaf zu Hause fortsetzen.


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