THW Führungskräfte sorgen für Verpflegung

THW Führungskräfte organsieren ein Woche lang die Verpflegung für 600 Einsatzkräfte im Bereitstellungsraum Camp am Nürburgring.

Seit dem Wochenende sind wieder vier THW Führungskräfte aus dem Ortsverband Schwäbisch Hall aus dem Einsatz im Hochwassergebiet Ahrtal zurück. Knapp eine Woche Einsatz liegt hinter den vier ehrenamtlichen Helfern.

Es hat sich zum Einsatz vor einigen Wochen vieles verändert. Der sogenannte Bereitstellungsraum auf dem Nürburgring ist inzwischen wenige Kilometer auf einen großen Parkplatz des Ringes verlagert worden. Durch die Bundeswehr wurden unzählige ca. 40m² große Zelte errichtet, in welchen die Einsatzkräfte für die Dauer ihres Einsatzes untergebracht sind. Die Einteilung, wer in welchem Zelt schläft (Frauen und Männer getrennt) übernimmt die sogenannte „Stelle Belegung“. Ähnlich wie bei einem Hotel CheckIn müssen sich die ankommenden Helfer hier mit Namen, Erreichbarkeit, Herkunft und auch „Corona Impfstatus“ anmelden. Dann wird ihnen ihre Zeltnummer zugeteilt. In den meisten Zelten sind bereits Feldbetten vorhanden, Feld Einzel- oder Stockbetten. Da die Nächte auf freiem Feld mitunter doch recht frisch werden ist jedes Zelt mit einer Diesel betriebenen Heizung ausgestattet. Temperaturen im einstelligen Bereich sind Nachts derzeit keine Seltenheit. Die Einsatzkleidung trocknet in einem warmen Zelt deutlich besser, es ist angenehmer morgens in trockene Einsatzhosen und Stiefel schlüpfen zu können. Sanitäre Einrichtungen sind in aufgestellten Containern ausreichend vorhanden. Die Anschlüsse dafür wurden eigens von den THW Fachgruppen Infrastruktur hergestellt. Fällt, warum auch immer, Nachts eine Heizung aus, so ist die Bereitschaft der „Stelle Infra“ rund um die Uhr telefonisch erreichbar und tankt Heizungen nach, oder beseitigt Störungen.

Die vier Haller sind wieder im Zweischichtbetrieb im Einsatz und koordinieren alles rund um das Thema Verpflegung der Einsatzkräfte. Für die Frühschicht klingelt morgens um 04:20 Uhr der Wecker. Routine kehrt schnell ein. Aufstehen, Einsatzanzug anziehen und Sanitärcontainer aufsuchen. Morgens ist noch wenig los und man muss an den Duschen nicht warten. Danach geht es in Richtung Verpflegungszelt und Küche. Heizungen müssen hochgefahren werden, damit es zum Beginn des Frühstücks um 0600 Uhr im großen Zelt nicht kalt ist. Eine kurze Besprechung mit der Küchencrew, was an dem Tag alles Besonderes ansteht und dann geht jeder seiner eingeteilten Tätigkeit nach. Es werden Brötchen aufgeschnitten, Wurst Käse Platten gerichtet und vor allem Kaffee gekocht. Hunderte Liter Kaffee – der Morgens einfach nicht ausgehen darf. In der Feldküche werden die „Kochtöpfe“ eingeheizt, an manchen Tagen gibt es sogar warmes Rührei zum Frühstück. Wenn um 06:00 Uhr der große Ansturm der knapp 600 untergebrachten Helfer auf das Frühstück losgeht läuft alles Hand in Hand. Jeder weiß wo er anpacken muss. Im Laufe des Vormittags treffen verschiedene Lieferanten ein und laden bestellte Waren ab. Auch hier ist es wichtig, immer den Bestand der Lagercontainer im Blick zu haben und gegebenenfalls rechtzeitig nachzubestellen. Da die Haller bereits vor wenigen Wochen vor Ort waren, ist keine lange Einarbeitung notwendig.

Trotzdem gibt es auch neues, was die Helfer bisher nicht kannten. So hat ein großer Speiseeishersteller eine sehr große Anzahl an Speiseeisportionen an den Bereitstellungsraum gespendet. Dieses Eis wird zum einen vor Ort als Dessert bereitgestellt und zum anderen in der sogenannten „Eistour“ täglich an die Einsatzstellen im Ahrtal verteilt. Mit einem eigens dafür angemieteten Tiefkühltransporter fahren die Helfer durch das Ahrtal und verteilen das Eis an die Anwohner und Helfer direkt vor Ort. Bei dem sommerlichen Wetter ist das eine gern angenommene Abwechslung zu den staubigen Aufräumarbeiten. Auf der Fahrt durch das Ahrtal zeigt sich den Helfer jedoch auch das volle Ausmaß der Flutkatastrophe. Zerstörte Häuser, kaputte Straßen, weggerissene Brücken, unterspülte Bahngleise und Schuttmassen soweit das Auge reicht. Jeder Ort entlang des Flusstales ist betroffen, der eine mehr, der andere weniger. Auch wenn die Helfer z.B. bei der Sturzflut von Braunsbach schon so einiges gesehen haben, die Zustände hier drücken dem einen oder anderen tatsächlich die Tränen in die Augen.

Anderseits spürt man hier auch, dass es wichtig ist, eine ehrenamtliche Tätigkeit wie die des THW´s zu übernehmen. Die Menschen vor Ort sind einfach dankbar, dass man da ist und hilft. In den Orten hängen Schriftzüge mit „Danke“ und Kinder an den Straßenrändern winken einem beim Vorbeifahren zu.

Gegen Mittag übernimmt die Spätschicht die Leitung in Sachen Verpflegung. Das warme Abendessen muss bereitgestellt werden und Lunchpakete für den nächsten Tag müssen gerichtet werden. Ab ca. 23:00 Uhr kehrt langsam Ruhe im Verpflegungszelt ein. Es wird noch aufgeräumt und für den nächsten Tag Vorbereitungen getroffen. Und wenn es personell mal klemmt, dann springen auch die Haller in der Funktion der „Leiter der Führungsstelle Versorgung“ in der Spülküche ein und helfen beim Spülen und abtrocknen des Geschirrs. Auf der Heimfahrt in Richtung Schwäbisch Hall, ist es recht ruhig in den Einsatzfahrzeugen. Jeder ist geschafft von der Woche Einsatz, wäre aber durchaus nochmal bereit, wieder mit in den Einsatz zu gehen, wenn man gebraucht wird.


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