Über 200 Helfer des Technischen Hilfswerks übten den Ernstfall

Truppenübungsplatz Hardheim / Neckar-Odenwald-Kreis. Sieben Helfer der Fachgruppe Bergung mit Schwerpunkt Beleuchtung des Ortsverbandes Schwäbisch Hall trafen sich mit 19 anderen auf Stromversorgung und Beleuchtung spezialisierten Fachgruppen aus ganz Baden-Württemberg auf dem Truppenübungsplatz in Hardheim. Dort übten die über 200 Helfer den Ernstfall.

Ein gewaltiger Gewittersturm fegt über den Neckar-Odenwald-Kreis. Strommasten knicken um wie Streichhölzer. In privaten Haushalten, Krankenhäusern und anderen wichtigen öffentlichen Einrichtungen geht das Licht aus. So lautete in etwa das Szenario einer Großübung des Technischen Hilfswerks (THW), das die über 200 THW Helfer aus ganz Baden-Württemberg auf dem Gelände der Karl-Schurz-Kaserne vorfanden.

Ob Hochwasser, Ölschaden oder Stromausfall - die Liste der Einsatzmöglichkeiten für das THW ist lang und vielfältig. Um diesen und anderen Gefahren angemessen begegnen zu können, bündelt das THW Personal und Spezialtechnik in unterschiedlichen Einheiten. Zwanzig auf Elektroversorgung und Beleuchtung spezialisierte Fachgruppen der Baden-Württemberger THW Ortsverbände trafen sich auf dem Gelände der Karl-Schurz-Kaserne, um Erfahrungen auszutauschen, sich gemeinsam fortzubilden und zusammen zu üben.

Bereits am Mittwoch hatte der Ortsverband Adelsheim begonnen, das Gelände und die Übungsstationen vorzubereiten. Die ersten Helfer reisten am Freitag in Hardheim an, um am Samstag morgen gleich an Fachworkshops zu Themen rund um Elektroversorgung und Beleuchtung teilnehmen zu können. Für Workshops, Übernachtung und Verpflegung stellte die Bundeswehrkaserne ihre Einrichtung zur Verfügung.

Nach Schnitzel und Pommes in der Kantine der Kaserne begannen die Übungen für die Fachgruppen Elektroversorgung an zwei Stationen. Dort wurden Stromausfälle an Finanzamt und Krankenhaus angenommen. Um für die großen Einrichtungen genügen Strom in das Ortsnetz einspeisen zu können, mussten jeweils zwei Fachgruppen ihre 175 bis 500 KVA starken Stromgeneratoren koppeln und mit der Trafostation des vorhandenen Stromnetzes verbinden. Zur Reparatur schadhafter Erdkabel mussten neue Muffen gegossen werden. Material für das Gießen von Kabelmuffen und Herstellen von Verbindungen zum vorhandenen Stromnetz führen die Fachgruppen mit. Zur Betriebs- und Funktionssicherheit wurden immer wieder Messungen durchgeführt.

Die Fachgruppe Elektroversorgung betreibt temporäre Stromversorgung mittels Netzersatzanlagen für Schaden- bzw. Einsatzstellen, Notunterkünfte, kommunalen Energieversorgungsanlagen, Einrichtungen und Betriebe öffentlichen Interesses sowie für andere Bedarfsträger. Sie führt zur Behebung von Gefahren und Notständen unaufschiebbare Reparaturarbeiten an elektrischen Versorgungsanlagen durch. Die Aggregate sind schallgedämmt und können auch für parallele Einspeisungen benutzt werden. Mit mehreren, parallel angeschlossenen Aggregaten kann das THW auch einen Ortsteil vorübergehend mit Strom versorgen.

Etwas später am Nachmittag wurden die Beleuchtungs-Fachgruppen in ihre Übungseinsätze geschickt. Teams aus zwei Fachgruppen mussten jeweils gemeinsam 300 Meter der Hauptstraße zum Finanzamt ausleuchten. An anderer Stelle waren nach einem Brand die Sparkasse und ein zweites Gebäude ebenfalls von Teams aus zwei Fachgruppen auszuleuchten. Um die zahlreichen kleinen und großen Lichtmasten mit Strom zu versorgen, mussten hunderte Meter an Kabel ausgerollt und mitgeführte Stromaggregate in Betrieb genommen werden. Alle Lichtmasten wurden mit langen Sicherungsleinen gegen Sturm und Wind gesichert.

Die Fachgruppe Beleuchtung verfügt über eine breite Palette von Beleuchtungsmitteln. Damit lassen sich Strecken von über 150 Metern oder fußballfeldgroße Flächen mit gerichtetem oder blendfreiem Licht ausleuchten. Den dazu benötigten Strom erzeugen sie mit ihren mitgeführten Aggregaten selbst.

Bei der Übung stand neben der überregionalen Zusammenarbeit der Fachgruppen auch ein einheitliches Ausbildungsniveau im Mittelpunkt. Besonderen Anklang bei den Helfern fanden die der Übung vorausgegangen fachlichen Workshops. Das während der Übung vorherrschende klassische Aprilwetter mit Sturm und immer wieder einsetzendem Regen ließen diese noch etwas realistischer erscheinen.




Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.